Dortmund, 23. Dezember 2005. Die Weihnachtszeit beschert Kindern viele süße Leckereien. 
Der Genuss von Schokolade, Lebkuchen und Plätzchen erfordert allerdings eine gute Pflege der Zähne. Kinder sollten ihre Zähne am besten täglich – auch nach Weihnachten – optimal reinigen. Dr. Erich Mertes, Mitglied des Dortmunder Zahnärztevereins e.V. (dozv), spricht sich daher für eine flächendeckende Frühaufklärung zum Thema „Zahnhygiene“ an Dortmunder Kindertagesstätten und Grundschulen aus.

„Nur so kann sichergestellt werden, dass Folgeschäden aufgrund von falschem Zähneputzen und falscher Ernährung vermieden werden und sich die Kinder so früh wie möglich an den Zahnarzt gewöhnen“, erklärt der Zahnmediziner. Die Frühaufklärung sollte bereits in einem Alter stattfinden, in dem die Kinder erst einige Milchzähne haben. Ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis liefert die Kindertagesstätte an der Lünenerstraße in der Dortmunder Nordstadt. Dr. Mertes bietet dort seit einigen Jahren eine umfangreiche Frühaufklärung an. Das Gesundheitsamt unterstützt diese Aktion, indem es zum Beispiel Becher und Zahnbürsten zur Verfügung stellt. Da Dr. Mertes auch bei älteren Kindern oft ein mangelndes Wissen über Zahnhygiene und ein fehlendes Vertrauen zum Zahnarzt feststellt, hält er eine Ausweitung von Maßnahmen der Frühaufklärung für erforderlich.

Kinder, die mit Spaß und angstfrei zum Zahnarzt gehen – Dr. Erich Mertes (2. von links) und Gabriele Mertes (Mitte) arbeiten seit Jahren erfolgreich mit Erzieherin Gabi Krone-Klein von der Kindertagesstätte an der Lünenerstraße in der Dortmunder Nordstadt zusammen. Foto: standout.

„Die Kooperation ist wirkungsvoller als Elternabende, an denen die Eltern nur selten teilnehmen“, betont Erzieherin Gabi Krone-Klein. So werde gewährleistet, dass die nötigen Informationen auch tatsächlich bei den Kindern ankommen. Alle zwei Wochen besucht sie mit einer Kleingruppe von fünf bis zehn Kindern die Zahnarztpraxis von Dr. Mertes am Borsigplatz. Dort werden die Kinder spielerisch und ohne Druck an den Zahnarzt gewöhnt und über Zahnhygiene aufgeklärt. Ein weiterer Teil der Kooperation ist der regelmäßige Besuch von Zahnarzthelferin Gabriele Mertes in der Kindertagesstätte. Sie klärt die Kinder unter anderem über den richtigen Gebrauch der Zahnbürste auf. Es werden die Zähne eingefärbt, um das Zähneputzen zu üben. Dabei entstehe eine „wahre Gruppendynamik“ bei den Kindern, „die in der Regel viel Spaß an der Aktion haben“, sagt Gabriele Mertes.

„Diese Kooperation funktioniert nur durch das freiwillige Engagement der Erzieher und der Ärzte. So sollten die Eltern versuchen, die Erzieher beziehungsweise Grundschullehrer ihrer Kinder zu überzeugen, das Projekt zu kopieren“, so Dr. Mertes. Mehrere seiner Kollegen bieten bereits Frühaufklärungen in Kindertagesstätten im Raum Dortmund an.

Der dozv besteht seit 1999 und vereint über 200 der 300 in Dortmund niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte. Zu seinen Zielen zählt die kompetente Patienteninformation, der fachliche Informationsaustausch, gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, sowie die Förderung sozialer Einrichtungen.