DTK kooperiert mit Zahnärzten und Autismus-ZentrenDer Dortmunder TK Rot-Weiß 98, der Dortmunder Zahnärzteverein und die Autismus-Zentren Dortmund und Hagen starteten Anfang Oktober ein Projekt, das im Bundesgebiet bisher einmalig ist. Der Klub bietet gemeinsam mit diesen Einrichtungen Tennisunterricht für autistische Kinder an. Fortführung des Projekts auch in 2010 Stellvertretend für diese drei Institutionen stellten Wolfgang-Wilhelm Wortelmann (Präsident des DTK Rot-Weiß), Dr. Joachim Otto (Vorsitzender des Dortmunder Zahnärztevereins) und Martina Grützbach dieses Projekt vor. Die Trainer Marc Senkbeil, Tobias Siechau und Leonhard Heester trainieren ein Mal die Woche – mit bislang sieben Kindern in zwei Gruppen. Doch wenn es nach den Verantwortlichen geht, soll es nicht bei dieser Anzahl bleiben. „Das Projekt wird auch im Jahr 2010 weitergehen, die finanzielle Rückendeckung haben wir bereits. Weitere Klienten werden dann von Frau Grützbach und ihren Kollegen vom Autismus-Zentrum ausgesucht“, verriet Dr. Joachim Otto, Vorsitzender des Dortmunder Zahnärztevereins. Die Kinder, die autistisch sind, haben eine Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung. Sie haben Probleme, sich in bestimmten Situationen einzufinden. „Der Tennissport ist für die Klienten ideal, Sport auch im Verein auszuüben. Dadurch können sie sich normal fühlen“, sagte Martina Grützbach. Die Trainingsgruppen hätten sich schon nach kurzer Zeit etabliert, so Grützbach. Denn wichtig bei den autistischen Klienten sei hierbei vor allem die Konstante. Wortelmann liegt sehr viel an diesem Projekt Wolfgang-Wilhelm Wortelmann verkündete nochmals mit Nachdruck, dass ihm sehr viel an diesem Projekt liege: „Auch und gerade Menschen mit Beeinträchtigungen brauchen solche Möglichkeiten.“ Tennis habe vielfältige Funktionen und Wirkungen, so der DTK-Präsident weiter. „Es verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit und Koordination. Die Jugendlichen, die an diesem Projekt teilnehmen, sollen nicht zu Leistungssportlern trainiert werden, aber sie sollen Spaß und in kleinen Schritten Erfolg haben.“ Tennis fördert die motorischen Basiskompetenzen An Autismus erkrankte Kinder können nur schwierig an anderen Sportarten aktiv teilnehmen, da ihnen die vielen hektischen Bewegungen nicht bekommen. „Sie setzen sich dann in eine Ecke und hören auf“, so Grützbach. Ihre Kollegin, Motopädin und Pädagogin, Gudrun Messner-Schlieper, erklärt den Vorteil, den der Tennissport bietet: „Tennis ist relativ ruhig. Das ist wichtig. Die Basiskompetenzen werden bei diesem Sport gefördert. Und die motorische Leistung, die sie dabei erbringen, ist hierbei nicht zu unterschätzen. Emotional geht es den Kindern danach gut, motorisch sind sie ausgelaugt.“ Grützbach ergänzt: „In der Halle herrscht ein ruhiger, reizarmer Rahmen, der optimale Voraussetzung schafft. Die Kinder können sich integrieren und gehen einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit.“ Mit den beiden Trainern sei Grützbach mehr als zufrieden. Doch wie gehen sie mit der neuen Verantwortung um? „Wenn man sich die Trainings anschaut, würde man nicht vermuten, dass es sich hierbei um Kinder mit Behunderungen handelt. Sie gehen mit Freude im Gesicht nach Hause und das trägt natürlich dazu bei, dass auch wir uns freuen“, verriet Tobias Siechau. Und Marc Senkbeil ergänzt schmunzelnd: „Mit in Anführungsstrichen normalen Kindern ist es manchmal schwieriger, die Trainings durchzuführen.“ Joachim Otto freut sich über die Fortführung des Projekts: „Es wird nun alles kontinuierlich betreut. Und wir können nun auch mit Fug und Recht behaupten, dass wir ein Projekt betreuen, das wir alle zusammen ins Leben gerufen haben.“ Weitere Informationen über das Projekt und den Autismus finden Sie hier. |